Backspin bei unseren Grooveless Eisen (Rillenlose Schlagfläche)

Grooveless = guter Backspin

Die einiger Golfer ist, dass die Grooves für die Spinerzeugung nötig sind. Das ist nicht so.
Der Ball wird im Treffmoment um gut 1/3 seines Umfangs komprimiert und liegt voll auf der Schlagfläche auf. Ohne Rillen haben wir mehr Kontaktfläche, was den Kontakt verbessert.
Meine Analogie ist ein Autoreifen. Alle würden Slicks fahren, wenn es nicht Aquaplaning oder Schnee geben würde. Bei Nässe ist es beim Golfschlag aber so, dass die Kräfte so groß sind und die Kontaktzeit so kurz, dass auch die Rillen hier nicht für das Abführen von Wasser zuständig sind.

Ich habe mehrere hundert Vergleichstest von Eisen 7 der Golfer beim Fitting mit Rillen und dann unseren Grooveless Eisen mit dem Trackman. Da sind die rillenlosen Schläger mindestens ebenbürtig, in der Regel jedoch 3%-7% besser (mehr Backspin). Auch Outdoor habe ich mal eine Testreihe mit Launchmonitor mit verschiedenen Pitching Wedges gemacht. Das Ergebnis war auch so.

Für den Backspin gibt es eine Faustformel:

2,3 - 3 * SKG(mph) * Spinloft

Der Spinloft ist die Differenz zwischen dem dynamischen Loft und dem Angriffswinkel (AoA).
Beispiel: Sind die Hände im Treffmoment vor dem Ball, delofte ich also ein E7 mit 35 Grad Loft um 5 Grad, dann bleiben 30 Grad dynamischer Loft übrig.
Treffe ich den Ball mit -3 Grad AoA, dann habe ich insgesamt 30 - (-3) = 33 Grad Spinloft.

Steiler schlagen ändert in der Regel nicht den AoA im Treffmoment und hat, anders als üblicherweise angenommen, keinen Einfluss auf den Backspin.
Mit einem kleinerem Eisen, z.B. Eisen 9 statt Eisen 7 mit höherer SKG zu schlagen, hat einen großen Einfluss. Sowohl der Spinloft als auch die SKG steigen.

Der Faktor von 2,3 - 3 wird beeinflusst von mehreren Parametern.
Viel Einfluss hat die Friktion/Reibung. Diese ist bei rillenlosen Schlägern höher (mehr Fläche), womit der Backspin steigt und der Startwinkel flacher wird.
Weitere Einflüsse ist die Lage des Treffers auf dem Blatt. Je tiefer, desto höher der Backspin. Und auch das Schlägerdesign machen etwas aus.
Ich habe heute einen kleinen Test mit den Longhitter GTS2 Eisen gemacht. Der Faktor war bei bei mittleren Schwunggeschwindigkeiten bei einem Faktor von 2,7. Also in der oberen Hälfte. Werde hier noch weitere Daten sammeln und auswerten.
LonghitterGTS16

Wie erhöhe ich allgemein den Backspin?
Mit kürzeren Eisen (mehr Loft) schneller schwingen und gute Treffer sind die Faktoren.

Aber auch hier gilt, kein Design ohne Nachteile. Bei extrem nasser Schlagfläche mit einem kompletten Wasserfilm bekommen wir bei langsamen Chips weniger Backspin als Schläger mit Rillen. Dann reicht der Speed nicht, um ausreichend auf die Schlagfläche zu kommen. Statt z.B. 3200 rpm werden dann 1800 - 2200 erreicht. Die Auswirkungen auf den Roll hat hier aber eher der Landewinkel und nicht primär der Backspin. Bei den Tour Pros auf entsprechend präparierten Plätzen ist dies durchaus anders.

Wie gesagt, alles mit den High End Geräten gemessen (Trackman und Flightscope).
Auch Markus Dreykluft, Head Pro vom GC Rehburg-Loccum ist jetzt von den Wedges bis zum Eisen 3 auf Grooveless unterwegs. Ist deutlich länger und hat mehr Backspin.